Beim Anbau von Cannabis gibt es verschiedene Techniken, um das Wachstum und den Ertrag der Pflanzen zu maximieren. Zwei der bekanntesten Methoden sind das Topping und das Fimming. Beide Techniken zielen darauf ab, die Anzahl der Hauptkolas (Blütenstände) zu erhöhen und die Pflanze buschiger wachsen zu lassen. Doch was sind die Unterschiede zwischen Topping und Fimming bei Cannabis, und welche Methode eignet sich besser für Deine Bedürfnisse? In diesem Artikel vergleichen wir die beiden Techniken und geben Dir wertvolle Tipps für den erfolgreichen Einsatz. Cannabis Topping vs Fimming: Wir klären auf.
Was ist Topping
Topping ist eine bewährte Methode, bei der der Hauptstamm der Pflanze abgeschnitten wird, um das Wachstum von zwei neuen Haupttrieben zu fördern. Schneide den Hauptstamm direkt über einem Knoten ab. Dadurch entstehen zwei neue Haupttriebe an der Schnittstelle.
Diese Technik führt zu einer buschigeren Pflanze mit mehreren Hauptkolas, was den Gesamtertrag erhöhen kann. Das Topping erfolgt in der Regel in der vegetativen Phase, wenn die Pflanze mindestens 3-5 Knotenpaare entwickelt hat.

Vorteile von Topping bei Cannabis
- Fördert das Wachstum mehrerer Hauptkolas.
- Reduziert die Höhe der Pflanze, ideal für Indoor-Anbau.
- Verbessert die Lichtverteilung und Luftzirkulation.
Nachteile von Topping bei Cannabis
- Kann die Pflanze stressen und das Wachstum kurzzeitig verlangsamen.
- Erfordert präzises Schneiden, um Schäden zu vermeiden.
Was ist Fimming?
Fimming, auch als „FIM-Technik“ bekannt, ist eine abgewandelte Form des Toppings. Statt den Hauptstamm vollständig abzuschneiden, wird nur ein Teil der neuen Wachstumsstelle entfernt. Schneide etwa 75% der neuen Wachstumsspitze ab. Du kannst dies tun, indem Du die oberen 2/3 des neuesten Wachstums zwischen Daumen und Zeigefinger abtrennst oder schneidest.
Das Ergebnis ist das Wachstum von mehreren neuen Trieben aus der Schnittstelle, was die Pflanze noch buschiger machen kann als beim Topping. Fimming steht für „F**k, I Missed“, ein humorvoller Hinweis darauf, dass die Technik ursprünglich durch einen Fehler beim Topping entdeckt wurde.

Vorteile von Fimming bei Cannabis
- Kann mehr als zwei neue Triebe fördern, oft 3-4.
- Erhöht die Anzahl der Blütenstände und den Ertrag.
- Weniger drastisch als Topping, was weniger Stress für die Pflanze bedeutet.
Nachteile von Fimming bei Cannabis
- Ergebnisse können variieren und sind weniger vorhersehbar.
- Erfordert präzises Schneiden, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
- Kann schwieriger sein, korrekt auszuführen.
Was ist besser für Cannabis, Topping oder Fimming?

Die Wahl bei Cannabis zwischen Topping vs. Fimming hängt von Deinen individuellen Anbauzielen und -bedingungen ab. Beide Techniken haben ihre Vor- und Nachteile, und es gibt keine „einzig richtige“ Methode. Hier sind einige Überlegungen, die Dir bei der Entscheidung helfen können:
- Ertrag: Wenn Du darauf abzielst, die Anzahl der Hauptkolas zu maximieren, kann Fimming vorteilhafter sein, da es potenziell mehr neue Triebe hervorbringt.
- Stress: Wenn Du besorgt bist, Deine Pflanzen zu sehr zu stressen, könnte Fimming die bessere Wahl sein, da es weniger agressiv ist.
- Vorhersehbarkeit: Wenn Du präzise und vorhersehbare Ergebnisse wünschst, ist Topping möglicherweise geeigneter, da die Methode einfacher und konsistenter ist.
- Platz: Wenn Du in einem begrenzten Raum anbaust, kann Topping helfen, die Höhe Deiner Pflanzen besser zu kontrollieren.
Optimal ist es, beide Methoden zu kombinieren. Als Beispiel könnte man der Pflanze zuerst durch Toppen die Spitze entfernen, wodurch der Rest der Pflanze an Höhe aufholen kann, um dann mit Fimming die Spitzen zu vervielfachen. Verwende hierfür eine Feinschere bzw. Trimmschere.
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Wann verwendet man Topping bzw. Fimming?

Zeitpunkt für Topping & Fimming
Topping und Fimming sollten nur in der Wachstumsphase angewendet werden, da diese Techniken darauf abzielen, das Wachstum und die Verzweigung der Pflanze zu manipulieren und zu fördern. In dieser Phase befindet sich die Pflanze in einem intensiven Wachstumsmodus, in dem sie schnell neue Triebe und Blätter bildet, wodurch sich der Sinn des Toppings bzw. Fimming erfüllt. Nämlich die Ernte zu erhöhen, indem man die Anzahl an Hauptkolas erhöht.
Das Beschneiden in der Blütephase hingegen ist kontraproduktiv, da sie zu diesem Zeitpunkt ihre Energie hauptsächlich in die Blütenbildung investiert. Wodurch keine Blütenstände nachgebildet werden. Dadurch wird die Ernte massiv beeinträchtigt und die Blütezeit eventuell verlängert.
Motivation für Topping & Fimming
Topping und Fimming gehören zu den HST Methoden (High-Stress-Training), die ausschließlich für die Steigerung des Ertrags und die drastische Änderung der Pflanzenstruktur verwendet werden. Bei Cannabis werden Topping und Fimming somit zur Ertragssteigerung durch die Anregung zur Bildung vieler Kolas bzw. Blütenstände eingesetzt. Topping hingegen eignet sich ebenfalls für das Verlangsamen des Wachstums der Hauptkolas, wodurch untere Triebe aufholen können und die Pflanze somit ein gleichmäßiges Canopy (Blätterdach) bildet. Dadurch werden alle Blüten gleichmäßig mit Licht versorgt.
Vorbereitung für Topping & Fimming
Sobald du deine Cannabispflanzen mit einer der HST (High-Stress-Training) Methoden wie Topping oder Fimming behandelst, veränderst du die Wachstumsstruktur. Die Pflanze wird nun sehr kopflastig und wird vermutlich in der Blüte ihre Stämme nicht alleine tragen können. Sei dir dessen bewusst und bereite dich ausreichend vor. Verwende die SCROG (Screen-of-green)-Methode, bei der mit Hilfe eines Grownetzes die einzelnen Blütenstände gestützt werden können und für Abstand zwischen ihnen gesorgt wird. Ebenfalls kannst du HST Methoden mit LST Methoden wie Runterbinden kombinieren. Eine weitere Möglichkeit, die Stämme stark zu halten, wäre die HST Methode Supercropping. Hierbei brichst du die innere Schicht deiner Stämme während der Wachstumsphase, wodurch sie wie bei einem Knochenbruch verstärkt werden.
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Wie oft kann man bei Cannabis Topping & Fimming anwenden?

Von einem biologischen Standpunkt aus kann deine Cannabispflanze so oft getoppt bzw. gefimmt werden, solange sie in der Wachstumsphase ist. Sinnvollerweise sollte man jedoch zwischen ein und zwei Anwendungen pro Lebenszyklus bleiben, da ab der dritten Anwendung die Traglast pro Zweig enorm wird, und in der Blüte zum Umknicken des gesamten Zweigs führen kann. Ein weiterer Grund, das Topping bzw. Fimming auf 1 – 3 Anwendungen zu brennenzen, ist die Verlängerung der Wachstumsphase, da deine Cannabispflanzen sich von jedem Eingriff erholen müssen. Somit bist du schneller und effizienter, wenn du weniger High-Stress-Training einsetzt und dafür die Anzahl der Pflanzen erhöhst. Deine Pflanzen sind dadurch eventuell nicht so massiv, dafür jedoch innerhalb der regulären 2 Monate Wachstum bereit für die Blütephase. Die verringerte Pflanzengröße kannst du, wie bereits besprochen, durch die erhöhte Pflanzenanzahl ausgleichen.
Lasse deine Pflanzen zwischen dem HST zwei Wochen Zeit, damit sie sich erholen und weitere Nodien ausbilden können.
Unterschiede zwischen Topping und keinem Topping

Wuchsform
- Behandelte Pflanzen (Topping/Fimming): Buschiger, breiter und niedriger im Wuchs.
- Unbehandelte Pflanzen: Höher, schmaler mit einem dominanten Hauptstamm.
Ertrag
- Behandelte Pflanzen: Mehrere große Blütenstände, gleichmäßiger verteilte Blütenansätze.
- Unbehandelte Pflanzen: Ein großer zentraler Blütenstand, kleinere seitliche Blüten.
Lichtverteilung
- Behandelte Pflanzen: Gleichmäßigeres Licht auf alle Teile der Pflanze.
- Unbehandelte Pflanzen: Hauptsächlich Licht auf den zentralen Cola, weniger auf die seitlichen Zweige.

Wuchsform
- Behandelte Pflanzen: Energie wird gleichmäßiger auf mehrere Haupttriebe verteilt.
- Unbehandelte Pflanzen: Hauptsächlich Energie zum Hauptstamm, weniger zu den Seitenzweigen.
Topping bzw Fimming bei Autflower?

Autoflower-Cannabis-Sorten sind aufgrund ihrer genetischen Veranlagung besonders anspruchsvoll, wenn es um Trainingstechniken wie Topping und Fimming geht. Diese Pflanzen wechseln unabhängig von der Lichtperiode automatisch von der Wachstums- in die Blütephase, was sie sowohl praktisch als auch herausfordernd macht.
Warum sind Topping und Fimming bei Autoflower-Sorten riskant?
Kürzere Lebensdauer: Autoflower-Pflanzen haben eine begrenzte Lebensdauer, die oft zwischen 8 und 12 Wochen liegt. Diese kurze Zeitspanne bedeutet, dass jede Verzögerung im Wachstum oder jede Art von Stress die Pflanze erheblich beeinträchtigen kann.
Stressempfindlichkeit: Topping und Fimming sind HST Techniken, die die Pflanze stressen. Während photoperiodische Pflanzen genügend Zeit haben, sich zu erholen, haben Autoflowers diese Zeit nicht.
Wachstumsverzögerung: Autoflower-Pflanzen haben eine festgelegte Wachstumsperiode. Jede Wachstumsverzögerung durch Topping oder Fimming kann die Pflanze daran hindern, ihr volles Potenzial zu erreichen, da sie keine zusätzliche Zeit zur Erholung hat.
Um dir eine Antwort zu geben: Ja, man kann Autoflower mit Topping und Fimming behandeln. Sei dir jedoch bewusst, dass dies lediglich zu einer Umstrukturierung der Wuchsart führen wird und vermutlich nicht zu einer Ertragssteigerung.
Fazit: Topping vs Fimming bei Cannabis

Topping und Fimming sind Techniken zur Ertragsmaximierung und Förderung buschigerer und gleichmäßigerer Cannabispflanzen. Beim Topping wird der gesamte Wachstumspunkt entfernt, während beim Fimming nur ein Teil abgeschnitten wird. Diese Methoden sollten nur während der Wachstumsphase angewendet werden, um den Pflanzen ausreichend Erholungszeit zu geben. Bei Autoflowers ist Vorsicht geboten, da Stress deren Entwicklung beeinträchtigen kann. Welche Methode nun besser ist, wenn es heißt „Cannabis Topping vs Fimming“ hängt somit von der Situation ab.
Hauptunterschiede:
- Behandelte Pflanzen: Mehr Hauptkolas, buschiger. Gleichmäßigere und höhere Ernte.
- Unbehandelte Pflanzen: Ein zentraler Haupttrieb. Geringere und ungleichmäßigere Ernte.
Topping und Fimming können mehrmals durchgeführt werden, erfordern jedoch Geduld und Beobachtung.
Insgesamt sind Topping und Fimming effektive Techniken, um den Ertrag und die Pflanzengesundheit zu verbessern, wenn sie zur richtigen Zeit und in der richtigen Menge angewendet werden.
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